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Freitag, 26. Februar 2010

Sehr geehrte Frau Käßmann!

Ich bedauere es sehr, daß sie als Landesbischöfin und EKD-Ratsvorsitzende zurückgetreten sind. Sicher haben Sie die Entscheidung getroffen, die Ihrem Gewissen entspricht, mit der Sie am besten leben können, und das respektiere ich. Zumal Sie mit dieser Tat sehr viel Anstand und Charakter gezeigt haben, und so mancher unserer "Amtsträger" in diesem Lande könnte sich daran ein Beispiel nehmen.

Ich möchte auch sagen, daß ich Sie in diesen Positionen vermissen werde. Sie haben Ihre Ämter immer auf besondere Weise mit Leben und Inhalt gefüllt. Sie waren, ja, Sie sind eine von jenen, die nicht nur nach Amt und Würden um deren selbst willen gestrebt haben. Nein, Sie haben sich engagiert, um etwas zu bewegen, um Veränderung zu bringen und vielleicht sogar, um die Welt ein wenig besser zu machen. Dabei haben Sie immer Ihr Herz auf der Zunge getragen, was Ihnen so manche Kritik beingebracht und Sie in so manches Fettnäpfen hat treten lassen. Trotzdem sind Sie unbeirrt weitergegangen durch die Höhen und Tiefen des Lebens, das Ihnen viel Licht geschenkt, aber auch viele Lasten auferlegt hat.
Durch Ihren Mut in Ihrem Amt wie in Ihrem Leben waren Sie für viele ein Vorbild - auch für mich, obwohl ich Ihnen oftmals eher kritisch gegenüber stand. Aber für mich ist lebendiger Dissenz höher zu bewerten als lebloser, monotoner Konsenz.
Gerade durch Ihre Haltung, die vielen auch unbequem war, haben Sie die Dinge vorangetrieben. Sie waren ein Wetzstein für kritische Geister unter den Christen beiderlei Ausrichtungen.
Sie waren eine Stimme, die gehört wurde.

Ich kann und will nicht glauben, daß dies nun alles vorüber sein soll.

Ich habe relativ spät erfahren, was sich zugetragen hat. Sie sind mit 1,54 Promille Alkohol im Blut in eine Polizeikontrolle geraten, nachdem Sie über eine rote Ampel gefahren waren.
Es versteht sich wohl von selbst, daß dies kein Kavaliersdelikt ist, vor allem, wenn man bedenkt, zu wieviel schweren und tödlichen Unfällen Alkohol im Straßenverkehr führt, und wie viele Menschen deswegen immer wieder schuldlos zu Schaden oder zu Tode kommen. Es gibt an dieser Tat nichts zu beschönigen.
Aber es gibt auch nichts zu verdammen.
Wenn man eine solche Tat begeht, Reue zeigt, die Verantwortung übernimmt und die Strafe dafür trägt, ist die Schuld abgeglichen.

Ich gebe zu, ich war höchst konsterniert, als ich erfuhr, was sich zugetragen hatte, und ich gebe auch zu, daß mir der eine oder andere spöttische Gedanke gekommen ist. Ich bedauere dies, aber es ist nun einmal so, wie der Volksmund sagt: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.

Dann ist es wieder so: Wer von uns ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.
Sie sagen, Sie fürchten, daß nun, nach dieser aktenkundlich gewordenen Trunkenheitsfahrt, ihre moralische Integrität geschädigt sei.
Aber das ist nicht wahr.
Menschen machen Fehler. Aber trotzdem bleiben sie die, die sie sind.
Mag sein, daß es den einen oder anderen nun geben mag, der Ihnen nun mit Geringschätzung begegnet. Aber was macht das schon? Das ändert nicht den Menschen, der sie sind.
In einem seiner Bücher schreibt der Dalai Lama sinngemäß: Auch wenn die Tibeter ihn Ozean der Weisheit und die Chinesen den Wolf in Orange nennen, bleibt er doch nur ein einfacher Mensch.
So ist es mit uns allen. Wir sind nicht das, was die anderen von uns halten. Wir sind das, was wir selbst von uns halten.

Ihr Rücktritt, liebe Frau Käßmann, hat mich traurig gemacht, weil Sie damit ein Zeichen gesetzt haben, das nicht nur positiv ist.
Sicher bekommen Sie viel Lob für Ihr Rückgrat, für Ihre moralische Integrität.
Aber das Problem liegt tiefer: Die moralisch integren Menschen ergreifen die Verantwortung für ihr Verhalten, die moralisch verdorbenen Menschen tun es nicht. Deshalb treten die ehrenhaften Menschen zurück, und die anderen bleiben auf ihren Posten. Sie bleiben Ministerpräsidenten, Bundeskanzler, Außenminister. Sie übernehmen keine Verantwortung. Sie sitzen die Vorwürfe aus, sie bleiben - und sie sind es, die uns beherrschen.
So ist es.
Wir werden von seelisch und moralisch verdorbenen Menschen beherrscht, weil die guten Menschen sich zu leicht vertreiben lassen.

Aber es gibt doch einen anderen Weg.
Man muß doch für seine Fehler und Sünden einstehen können, ohne gleich der Welt und den Menschen den Rücken zu kehren.
Es gibt diesen Weg.
Es ist der Weg der Reue, der Buße und der Vergebung, die von Gott kommt.

Und es ist auch klar, daß nun die Medienwelt ihren Kübel Häme über Ihnen vergießen wird. Aber das können Sie nicht verhindern. Da müssen Sie durch. Denken Sie daran, wie unser Heiland verspotttet und gegeiselt wurde, und wie er es ertrug.

Christus starb am Kreuz, um uns von unseren Sünden zu befreien.
Aber dieses Geschenk Gottes müssen wir auch annehmen.

Was soll ich zum Schluß sagen?
Ich achte Ihre Entscheidung und bedauere Ihren Rücktritt. Ich hoffe, Sie bleiben uns erhalten als wache und mahnende Stimme im Sturm dieser Welt.
Bitte, fassen Sie meine Worte nicht als Anmaßung aus. Ich spreche als Christin zu Ihnen.
Wir brauchen gute, integre Menschen, die uns den Weg zeigen.
Bitte, bleiben Sie einer davon.

Hochachtungsvoll,
Ilka Lohmann

Montag, 15. Februar 2010

Dresden und seine Nazis

Für dieses Jahr ist der Spuk erst einmal vorbei. In Dresden wurde des Bombemangriffs durch die Alliierten im Zweiten Weltkrieg und der Opfer, die dieser forderte, gedacht, und einer Menschenkette von zehntausend "aufrechten Demokraten" gelang es, einen "Aufmarsch" der Neo-Nazis zu verhindern.

So weit. So gut.

Oder etwa doch nicht?

Ich persönlich sehe das leider nicht so unproblematisch und bin vielmehr der Ansicht, daß wir alle - als Menschen und als Gesellschaft - umdenken sollten in der Art und Weise, wie wir mit dem "Phänomen" Neo-Nazismus umgehen.

Beginnen wir bei den Anfängen? Woher kommt der Neo-Nazismus?
Die Anfänge dieser Strömung reichen sicherlich bis in das Jahr 1945 zurück. Die NPD wurde im Jahre 1964 gegründet. Die DVU existiert seit dem Jahr 1971.
Aber als Phänomen der Jugendkultur ist der Neo-Nazismus erst seit Anfang der 1990er Jahre in Erscheinung getreten.
Das war die Wende-Zeit.
Zeiten politischer Umbrüche führen immer wieder dazu, daß sich die Kontinentalplatten einer Gesellschaft verschieben und die Abgründe derselben zum Vorschein kommen. Das ist der eine Faktor.
Der zweite Faktor war die Presse. In den Nachwendewirren begannen viele Jugendliche Ostdeutschlands zu randalieren, um ihre Wut, Enttäuschung und Trauer auszudrücken. Sie hatten immerhin eine Welt - ihre Welt - zerfallen sehen, und viele standen nun vor dem Nichts der Ungewissheit.
Einige sogenannte investigative Journalisten, auf der Suche nach der Story, traten nun an diese Jugendlichen mit der Frage heran: "Seid Ihr Neo-Nazis?" Sie konnten nicht ahnen, was sie damit bei diesen Jugendlichen auslösten. Denn diese hatten nun etwas, was ihnen fehlte - einen Sinn für ihre Zerstörungen. Als nächstes brannten die Ausländerwohnheime und der Neo-Nazismus in den "Neuen Bundesländern" trat seinen Siegeszug an.

Seitdem versucht unsere Gesellschaft nun vergeblich, dieser Ströumg Herr zu werden. Es gab einige nur als halb.....ig zu bezeichnende Versuche des BNDs, die NPD zu verbieten. Es wurden Aussteigerprogramme geschaltet. Überall begannen die "Demokraten" zusammenzurotten. Zum rechten Extremismus gesellte sich der linke Extremismus in Gestalt der Antifa.
Das Ende vom Lied ist nur eine weitere Eskalation der Gewalt. Und Gewalt ist hier passiv und aktiv zu verstehen.
Nicht nur der übt Gewalt aus, der aktiv gegen einen anderen vorgeht und ihn beispielsweise verletzt. Auch der übt Gewalt aus, der passiv gegen einen anderen wirkt.

Wo ist nun das Problem?
Das Problem sind wir. Wie immer.
Ja.
Der Neo-Nazismus ist nur ein Symptom unseres Problems.

Werfen wir einen Blick auf die "aufrechten Demokraten", die sich immer dann zusammenrotten, wenn irgendwo eine Nazi-Demonstration angekündigt ist.
Wofür sie einstehen, wissen sie selbst nicht. Sie wissen nur eines: Sie sind gegen die Nazis. Und damit meinen sie, auf der richtigen Seite zu stehen. Das ist gut fürs Ego und fürs Selbstbild. Aber der gesellschaftliche Nutzen ist doch eher gering zu bewerten.
Und was ist mit den Damen und Herren der Antifa? Die haben letztlich auch keine anderen Ambitionen aus die Demokraten. Aber gerade sie sollten sich mitunter ernsthafte Gedanken machen. Schon rein auf sprachlicher Ebene. In dem Wort "Antifaschismus" steckt auch der Faschismus, was man den Methoden der Antifa auch deutlich anmerkt.

(Anmerkung: Ich habe miterlebt, wie die antifaschistische Hochschulgruppe meiner alten Universität einen altgedienten Professor, der von seinen Studenten und Kollegen respektiert und geliebt wurde und der zu DDR-Zeiten ein aktiver Bürgerrechtler war, im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Hörsaal "gemobbt" hatte, nur weil eines seiner Essays in einer Zeitschrift erschienen war, die zuvor den Artikel eines Holocaust-Leugners abgedruckt hatte. Das Essay des Professors, der Philosophie lehrte, hatte damit nicht das Geringste zu tun. Aber darum ging es den Anti-Faschisten nicht. Sie wollten ihn weg haben und scheuten da vor keinen Mitteln zurück. Sie verteilten diffamierende Flugschriften, spühten Sprüche gegen den Professor an das Philosophische Institut und wollten sogar die Studenden - ich selbst habe das erdulden müssen - mit allen Mitteln daran hindern, ihre Lehrveranstaltungen zu besuchen. Der Erfolg war, daß der alte Mann sehr krank wurde und seinen Dienst quittieren mußte. Das Philosophische Institut hatte einen wertvollen Honorar-Professor verloren.)

Da nämlich verbirgt sich auch des Pudels Kern.
Was ist das Wesen des Neo-Nazismus? Ressentiments gegen das Fremde.
Nun, wir alle haben Ressentiments gegen das Fremde, Andersartige. Selbst den "aufrechten Demokraten" geht es so. Und sei es, daß sie Ressentiments gegen Neo-Nazis haben.
Es fängt im Kleinen an. Der Atheist hat Ressentiments gegen den Gläubigen. Der Sektenbeauftragte hat Ressentiments gegen den Scientologen. Reiche haben Ressentiments gegen Arme. Arme haben Ressentiments gegen die, die noch ärmer sind. Wir alle haben Ressentiments gegen Menschen, die anders denken, anders handeln und anders aussehen als wir. Da verbirgt sich ein kleiner Neo-Nazi in uns allen.
Das ist erst einmal kein Drama, solange wir, was das betrifft, ehrlich zu uns selbst sind. Wenn wir uns unsere Vorurteile und Ressentiments eingestehen, können wir lernen, damit umzugehen und sie langfristig zu überwinden. Nur so können wir offen und voller Akzeptanz mit anderen Menschen umgehen und ihnen entgegentreten. Nur so können wir beginnen, die anderen anzunehmen, wie sie sind, ohne sie zu bewerten bzw. abzuwerten. (Es ist eine Neigung des Menschen, das, was anders ist, erst einmal anzuwerten.)

Aber ich befürchte, davon sind wir noch weit, weit entfernt.

Wenn wir den Neo-Nazi in uns selbst verleugnen, dann passiert genau das, was heute geschieht. Dann rotten wir uns zusammen, nennen uns "Demokraten" und Anti-Faschisten und sind einfach mal - in Ermangelung anderer Ideen - gegen Nazis.
Gleichzeitig, und das ist wohl wenigen bewußt, verstoßen so die "Demokraten" gegen die Prinzipien der Demokratie, zu denen Meinungsfreiheit, Freiheit der Rede und Glaubens- und Gewissensfreiheit zählen. Aber offenbar ist unsere Gesellschaft heute bereit, diese Freiheiten nur den Einstellungen zu geben, die sie für gut und richtig hält.
Meiner Ansicht nach aber zeigt sich die Stärke einer Demokratie gerade in der Art und Weise, wie es ihr gelingt, souverän - also ohne Ressentiments - mit anderen Einstellungen umzugehen.

Es bringt also nichts, weiter "gegen Nazis" zu sein. Was man bekämpft, macht man stark.
Gerade diese Ausgrenzung, die der Neo-Nazismus immer wieder erfährt, trägt dazu bei, seine Attraktivität gerade bei Jugendlichen, die sich in dieser Gesellschaft nicht zu Hause fühlen können oder wollen, zu erhöhen.

Offenheit sollte also der Weg sein - zuerst sich selbst, und dann den anderen gegenüber. Indem wir lernen, zu unseren eigenen Schattenseiten als Menschen zu stehen, wird es uns auch gelingen, die Schattenseiten unserer Gesellschaft zu akzeptieren und diese - als Gewinn für alle - kreativ zu integrieren.

Allerdings wird dies in absehbarer Zeit nicht geschehen, weil Zeitgeist und Weltbild unserer Gesellschaft zu stark von den Demokraten und Antifaschisten geprägt und bestimmt werden, also von jenen, die Toleranz und Akzeptanz nur Meinungen und Einstellungen gegenüber gelten lassen, die ihren gleichen, und die auf diese Weise die Grundwerte der demokratischen Gesellschaft mißachten.
Und was Dresden betrifft, so wird dort im Jahr 2011 das Spiel von vorn beginnen.
Aufgeschoben ist eben nicht aufgehoben.

Samstag, 6. Februar 2010

Eine Frage der Abweichung

Wir Menschen haben viele Bedürfnisse. Zuerst kommen unsere körperlichen Bedürfnisse nach Schlaf, Nahrung, Sexualität und Geborgenheit. Sind diese erfüllt, streben wir danach, unseren Bedürfnissen nach Sicherheit und Ordnung nachzukommen. An dritter Stelle stehen unsere sozialen Bedürfnisse nach Freundschaft, Liebe, Kommunikation und Intimität. Diesen folgt das Bedürfnis nach Anerkennung, Lob, Wohlstand, Einfluß und so weiter.
Sind all diese Bedürfnisse gestillt, ist es noch immer und an oberster Stelle das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung, das uns weitertreibt.
Diese Bedürfnishierarchie wurde von Abraham Maslow (1908 - 1970) entwickelt und in den Vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts vorgestellt.
Und wenngleich dieses Modell auch nicht unumstritten ist, so wird doch eines daraus deutlich: Ehe sich der Mensch den höheren Dingen zuwenden kann, braucht er Anerkennung.

Anerkennung erfahren wir durch Lob, Komplimente und nicht zuletzt durch Zustimmung. Deswegen erfahren wir es auch als Ablehnung, wenn andere unsere Einstellung nicht teilen.
Es kann also mitunter eine Frage des Selbstwertschutzes sein, wenn man versucht, andere Einstellungen, Meinungen oder Weltanschauungen zu bekämpfen.
In der Regel verbirgt sich dahinter eine gewisse Unsicherheit bezüglich der eigenenen Einstellungen. Um es deutlicher zu sagen: Wer sich seiner selbst und seiner Überzeugungen sicher ist, der kann mit anders gelagerten Überzeugungen und Meinungen gut und kreativ umgehen. Der kann andere akzeptieren, ohne darin eine Gefährdung seiner Persönlichkeit zu sehen.
Der Mensch, der dazu nicht in der Lage ist, braucht die Bestätigung seiner Einstellung, um sich als Persönlichkeit wahrzunehmen, um seinen Selbstwert zu schützen. Wird er mit einer anderen Einstllung konfrontiert, sieht er darin eine Gefährdung seiner selbst und seiner eigenen Einstellung. Es entsteht in ihm das, was Sozialpsychologen Kognitive Dissonanz nennen. Dies ist ein unangenehmes Gefühl, das es abzustellen gilt. Dazu gibt es mehrere Strategien. Die einfachste ist es, den Träger der anderen Meinung abzuwerten und als minderwertig zu betrachten, so daß seine Einstellung für einen selbst keine Rolle mehr spielt. Das ist mit dem geringsten Aufwand verbunden.

Und noch ein anderes Konzept der Sozialpsychologie möchte ich hier zur Sprache bringen: die Ambiguitätstoleranz (entwickelt von Adorno). Das Maß der Ambiguitätstoleranz gibt an, wie sehr ein Mensch in der Lage ist oder eben nicht in der Lage ist, mit Viel- bzw. Mehrdeutigkeit umzugehen. Das hat auch etwas mit der Vielfalt von Meinungen zu tun. Jemand mit einer hohen Ambiguitätstoleranz hat kein Problem damit, wenn andere Menschen andere Einstellungen haben und ihr Leben auf andere Weise führen. Menschen mit einem niedrigen Wert in dieser Eigenschaft hingegen sehen in jeder Form der Abweichung ihren Einstellungen, Meinungen und Lebensführungen gegenüber eine Gefährdung.
(Adorno hat dies anhand der sogenannten A-Skala gemessen.)

Zeit für ein Fazit:
Wir Menschen sehnen uns nach Anerkennung, und wir erfahren diese Anerkennung auch dadurch, daß wir unsere Meinungen, Einstellungen und Weltanschauungen in anderen Menschen wiederfinden. Das vermittelt uns ein Gefühl der Vertrautheit.
Leider ist es aber nun einmal eine Tatsache, daß wir alle irgendwie doch unterschiedliche Köpfe sind. Wollte man alle Menschen brechen, die in dem einen oder anderen Punkt mit einem selbst nicht überein stimmen, stünde man bald allein da, und das kann es doch auch nicht sein.
Wir müssen uns einfach klar machen, daß die Einstellungen anderer keinen Einfluß auf uns haben. Wir sind wir, und die anderen sind nicht wir. Was wir denken, tun oder glauben, hängt einzig und allein von uns selbst ab, und andere haben da über selbst nur so viel Macht und Einfluß, wie wir ihnen zugestehen.
Das ist dann nämlich auch die Lösung.
Obendrein kann es auch sehr interessant sein, sich mit andersdenkenden Menschen auseinanderzusetzen, denn schließlich ist es nicht nur so, daß Freiheit auch die "Freiheit der Andersdenkenden" (Rosa Luxemburg) ist, Fortschritt und Weiterentwicklung kann es nur durch den Widerstreit geben.