Sonntag, 5. April 2009

Die Steinkreuze von Lehnstedt


Lehnstedt ist ein kleines, abgelegenes Dorf in der Umgebung von Weimar. Den Weg dorthin findet man nur, wenn man die Hauptstraße verläßt. Biegt man, aus Umpferstedt kommend, in Mellingen links ab, so fährt man über eine schmale Straße durch eine reizvolle Landschaft voller Hügel und Seen, und dann erreicht man Lehnstedt.
Es ist ein kleiner Flecken auf der Landkarte. Die Straßen haben alle den Namen Dorfstraße, und die wenigen Häuser wurden einfach durchnummeriert.
Doch fährt man wieder aus dem Dorf hinaus, kommt man an einer kleinen Besonderheit vorbei - den drei Streinkreuzen von Lehnstedt.

Keiner weiß mehr genau, wann und durch wen sie aufgestellt worden, doch weil steinkreuze wie diese immer einen Ort markieren, an dem einen Menschenleben ein gewaltsames Ende gefunden hat, ist die These, es handle sich um eine Raststätte von Pilgern, eher abzulehnen.

Andere berichten, daß unter diesen Steinen Soldaten liegen, die im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648)zu Tode kamen. Das Schwert,das auf einem der Steine noch zu sehen isr, spricht für diese Geschichte.
Auch nicht von der Hand zu weisen, ist die Geschichte, diese Kreuze markierten den Pestfriedhof aus der Zeit, als der Schwarze Tod in Lehnstedt wütete.

Welche Geschichte sich auch immer hinter diesen Kreuzen verbirgt: Der Ort, an dem sie stehen, strahlt Frieden aus. Die Tode sind gesühnt.

Gleich hinter den Kreuzen befindet sich eine Gedenkstätte, die an sechzehn unbekannte Häftlingen aus dem KZ Buchenwald erinnert, die auf dem Todesmarsch 1944/45 umkamen.

Erinnerung ist die Ehre, die wir Nachgeborenen den Toten entgegenbringen.

(Quelle: www.suehnekreuz.de)

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