Donnerstag, 20. August 2009

CAFETERIA

oder
Das unpersönliche Frühstück


Ohne Kaffee
kann ich keinen Gedanken weitergehen,
und jedesmal, wenn ich ausatme,
beschlägt meine Brille.
Vollkorn zum Frühstück.
Ich lasse mir von der Schwerkraft
das Ei vom Brot nehmen.
Es riecht nach Senf,
und die Petersilie war gestern noch frisch.
Radieschen auf Käse -
die letale Dosis
mit Gurkenscheibe.


Anmerkung:
Dieses Gedicht kann sich in seiner Gänze nur demjenigen erschließen, der die alte Cafeteria des Universitätshauptgebäudes der Friedrich-Schiller-Uni Jena kennt.
Ich habe dieses Gedicht heute durch Zufall in einem alten Buch wiedergefunden, und ehe ich diesen verliere, will ich es dem virtuellen Raum anvertrauen. Das Internet vergißt schließlich fast nichts.
Es sei also nichts weiter, als eine kleine Reise in die Vergangenheit.

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