In der Literatur sind Familienfeste oft der Hintergrund für die großen Dramen. Unglück deutet sich an, Streit bricht aus, Menschen entzweien sich oder finden zu einander. Frieden und Krieg, Haß und Liebe.
Doch die Wirklichkeit ist manchmal sehr viel trister.
Da geschieht auf den Familienfesten - gar nichts. Und vielleicht ist das am besten so.
Mancher kennt das vielleicht. Man sitzt dabei und gehört doch nicht dazu. Man ist kein Teil der Gemeinschaft. Nur der Höflichkeit halber eingeladen. Man wird geduldet, und verläßt man den Raum, dann stecken die anderen die Köpfe zusammen.
Das aber ist kein Drama. Es ist auch kein Unglück.
Es ist eben manchmal einfach so.
Es ist auf der anderen Seite auch ein Stück Freiheit, das sich zu bewahren und zu schätzen lohnt.
Schließlich bringt es uns in der Regel auch nicht weiter, wenn wir unser Leben nach den Vorstellungen der anderen führen.
So lernt man doch auf den Familienfeiern: Man erfährt, wem man vertrauen kann und wem nicht.
Und das Wissen kann uns stark machen, selbst wenn wir erkennen, daß wir am Ende nur uns selbst vertrauen können.
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