- Für Alphonse -
Wir waren in den Wald gegangen, nur der Kardinal und ich. Es war ein herrlicher Morgen. Wie die Finger Gottes fiel das Licht der frischen Sonne durch das Geäst der Bäume. Die Luft war erfüllt von den Stimmen der Vögel, vom Duft des Jasmin. Die raschen Hammerschläge eines Spechtes echoten durch den Tann.
An einem Bach machten wir halt.
Der Kardinal spähte hinein in die Wellen und rief: „Glücklich sind diese Fische.“
Wie er darauf käme, fragte ich ihn.
Doch er beachtete meine Frage nicht, lächelte mich an und sagte: „Mir träumte in der Nacht, ich sei Gott. Nun weiß ich nicht mehr: Bin ich ein Kardinal, dem träumte, er sei Gott; oder bin ich Gott, dem träumte, er sei ein Kardinal?“
Dann lief er davon, und seine Gestalt verlor sich zwischen den Bäumen.
Ich setzte mich auf einem Stein am Bachesrand und blickte in die Wellen, und ich erkannte, der Kardinal hatte Recht: Die Fische waren glücklich.
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