Freitag, 20. März 2009

Leipziger Buchmesse: Nachlese - Die Erste

Vom 12. bis zum 15. März 2009 traf sich wieder alles, was Rang und Namen im deutschen Literaturbetrieb hat und anstrebt, auf dem Messegelände zu Leipzig. Wie in all den Jahren zuvor waren viel Hallen angefüllt mit Ständen und Präsentationen vieler Verlage, Händler und Agenturen.
Es gab viel zu sehen, viel zu erleben, viel zu lernen - und vor allem: viele Bücher!


Ich hatte das Glück, am Freitag, auch wenn es der Dreizehnte war, auf der Messe zu weilen und nicht an einem der Tage des Wochenendes, an denen die Messe von Besuchern aller Art nahezu überschwemmt wurde.
(Der neue Besucherrekord am Ende der Messe ließ da auch nicht auf sich warten.)
Der Tag begann für mich allerdings mit einer Lehre: Folg nicht der Masse, ohne dich umzuschauen.
Auf dem Weg über den Parkplatz hin zum Eingang geriet ich in eine Gruppe von Schülern, die mit zwei Lehrern oder Erziehern einem Bus entstiegen waren. Sie gingen über den Parkplatz, und kurz vor dem Eingang bogen ab und stiegen eine Treppe hinab. Ich wollte ihnen folgen, doch ich zögerte. Zu meiner Rechten stand ein großes Schild mit der Aufschrift "EINGANG". Daneben war ein Gitter, und bei dem Gitter stand ein Wachmann. Ich entschloß mich, ihn anzusprechen.
"Entschuldigen Sie, ist hier der Eingang zur Messe?"
Der Wachmann bestätigte das. Ja, ich könne hier eintreten. Kein Problem. Der ganz normale Nebeneingang.
Verwundert fragte ich: "Warum sind diese da", damit meinte ich die Schülergruppe, "dann dort hinab gegangen."
Der Wachmann zuckte mit den Achseln und meinte: "Das weiß ich auch nicht."
Nun, ich ging also hinein, fand sofort einen freien Schalter, an dem ich mir meine Eintrittskarte und einen Ausstellerkatalog besorgte, ich ging durch die Schranke und war drin.

Auf dem Weg zur Halle 4 - durch einen der erhabenen Durchgänge, die überirdisch die beiden Flügel der Messe mit einander verbinden - fiel mein Blick zu den Kasseschaltern am Haupteingang. Dort standen die Menschen dicht gedrängt bei einander. Ja, das war mir erspart geblieben. Ebenso war es eine glückliche Fügung, daß sich die Schülergruppe einen anderen Eingang gesucht hatte, hätte ich ja sonst hinter ihnen oder in deren Mitte mich um die Schalter am Nebeneingang drängen müssen.

Halle 4. Halle 4 war mein Messe-Höhepunkt.
Dort waren vor allem Klein- und Nischenverlage versammelt, und es gab viel Raum für interessante Entdeckungen.

Dabei freute mich eines besonders: Das "POESIEALBUM" ist wieder da. Und zwar schon seit 2008. Aus DDR-Zeiten kennt man vielleicht noch diese interessante Zeitschrift, die in kurzer Form zeitgenössischer und klassischer Lyrik eine Plattform bot. Als Nachgeborene kenne ich diese Heftchen leider nur aus dem Antiquariat.
Aber nun gibt es sie wieder. Der nächste Band ist Seamus Heany gewidmet. Ich nahm mir am Stand des Märkischen Verlages ein wenig Werbematerial mit und das Heftchen mit Ezra-Pound-Gedichten.
Und ich freue mich auf weitere Hefte.
Am Stand des Jenaer Quartus-Verlages erstand ich einen Band mit Thüringer Minneliedern.
Und mir fiel eine Anthologie mit Texten isländischer Autoren in die Hände, die von der Edition DIE HOREN herausgegeben wurde.
Es war wieder einmal eine Entdeckungsreise.

Die Vielfalt ist das Besondere dieser Verlage, die zu Unrecht klein genannt werden, denn sie besetzen Nischen, die von den großen Publikumsverlagen schon seit langer Zeit entweder übersehen oder einfach bewußt nicht mehr bedient werden. Hier findet man noch immer die besonderen Bücher und Ausgaben, die sich von der großen Masse der in Deutschland publizierten Literatur abhebt.

Nicht ohne Wehmut verließ ich die Halle 4.
In Halle 3 erwartete mich die Hörbuch-Hölle. Doch darüber mehr zu einem späteren Zeitpunkt.

1 Kommentar:

  1. Schreibst Du dann auch noch etwas über die anderen Hallen? Das würde mich nämlich auch interessieren, wie das mit der Populärliteratur und so war.

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